2022

Programm 2022


Dienstag, 15. Februar

19 Uhr


"Das
Römische Carneval"

Goethes Symbol für eine epochale Umwälzung



Lesung mit:
Stephan Schäfer

(Kölner Künstler-Sekretariat, www.lesen-ist-reisen.de)

mit Erläuterungen  zum Werkverständnis
30 Jahre vor Veröffentlichung der „Italienischen Reise“ schrieb Johann Wolfgang Goethe unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Italien einen kurzen und ganz besonderen Aufsatz „Das Römische Carneval“. Und das nur 6 Monate vor Ausbruch der Französischen Revolution. Die Goethe-Forschung sieht hier keinen Zufall, vielmehr einen tiefen, aber wenig bekannten Zusammenhang. All dies regt zum Denken an für Umbrüche in unserer Zeit.
Goethe beschreibt plastisch das römische Volksleben während der Feierlichkeiten: ausgelassene Karnevalsfreiheit, Masken, Kutschen, Konfetti, Tanz und Theater, das Wettrennen der Pferde und das abendlich-schaurige Lichtermeer der „Moccoli“. In seiner abschließenden Aschermittwochbetrachtung vergleicht er den Ablauf des Karnevals mit dem des menschlichen Lebens und konstatiert ein halbes Jahr vor Ausbruch der Französischen Revolution, „dass Freiheit und Gleichheit nur im Taumel des Wahnsinns genossen werden können“.
Der Erstdruck fand bei seinem Erscheinen nicht zuletzt im Hinblick auf seine buchgestalterische Aufmachung Beachtung. Besonderes Augenmerk galt dabei der Titelvignette und den 20 illuminierten Kupfertafeln von Georg Melchior Kraus nach Zeichnungen von Georg Schütz, welch letztere den Anlass zu dem Aufsatz gegeben hatten.


Stephan Schäfer studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover sowie an der Bremer Hochschule für Künste. Zur Vermittlung von Literatur und klassischer Musik gründete er 2001 das „Kölner Künstler-Sekretariat“. Inzwischen hat er über 1000 Lesungen und Konzerte gestaltet und moderiert. Neben Autorenportraits gilt hier seine besondere Leidenschaft historischen und zeitgenössischen Reisebeschreibungen.

 

 

Bild: Titelvignette


Tafel IX aus dem Werk

Ort:

 Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen (rem), Anna-Reiß-Saal, D5, Mannheim

Eintritt: 7 Euro, ermäßigt (Mitglieder) 5 Euro

HINWEIS ZUR COVID-19-Prävention:

Anmeldung bitte an info@goethe-mannheim.de oder durch das Kontaktformular auf dieser Webseite

Der Saal bietet ausreichend Platz, um Abstände einhalten zu können.

Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske, keine med. OP-Maske!

Es gilt die dann geltende Zutrittsbeschränkung, aktuell:  2Gplus  (geimpft, genesen) + aktueller Schnelltest im Sinne der CoronaVO.
Ausgenommen: Geboosterte Personen nach CoronaVO.

Die Daten der Teilnehmer werden erhoben.
Luca-App oder Corona-Warn-App oder per Papier.

Dienstag, 29. März

19 Uhr

Vortrag

"Es möchte kein Hund so länger leben!"-

Erkenntnismotive in Goethes Faust


von
Prof. Dr. Jost Schieren, Alanus-Hochschule Bonn
 
Goethes Lebenswerk „Faust“ umfasst die zentralen Daseinsfragen des Dichters von den ersten Anfängen bis ins hohe Alter. Neben philosophischen und moralischen Sinnfragen werden auch die zentralen Erkenntnismotive Goethes im „Faust“ verarbeitet. Der Naturwissenschaftler Goethe rang zeitlebens mit der Frage angemessener Erkenntnismethoden in den unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Feldern.

Der Vortrag präsentiert und befragt das Abenteuer der Erkenntnis, das Goethe im „Faust“ entwickelt und stellt es in die Dimension praktischer Erkenntnisfragen der Gegenwart. Goethes phänomenologische Methode wird dabei insbesondere beleuchtet.

Prof. Jost Schieren gibt für alle, die den „Faust" besser verstehen wollen, wichtige und spannende Einblicke. Der Vortrag ist nicht zuletzt für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe interessant, die sich für „Faust" fit machen wollen.

Jost Schieren hat über Goethe promoviert. Er ist Professor für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Waldorfpädagogik und Dekan des Fachbereiches Bildungswissenschaft an der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn.



 

Die Veranstaltung ist ausgefallen und wird am 8. März 2023 nachgeholt.

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Ort:

Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen (rem), Anna-Reiss-Saal, D5, Mannheim

Eintritt: 7 Euro, ermäßigt (Mitglieder) 5 Euro

Schülerinnen und Schüler: freier Eintritt

HINWEIS ZUR COVID-19-Prävention:

Es gelten folgende Corona-Präventionsregeln Sinne der CoronaVO BW:
  • 3G-Zugangsregelung (geimpft, genesen, getestet)
  • FFP2-Maskenpflicht während der Veranstaltung (auch auf dem Platz).





Dienstag, 21. Juni

19 Uhr

Vortrag

Goethe, der Konfuzius von Weimar?

mit
Dr. Manfred Osten
 
 "mich im Fall der Not […] dahin zu flüchten“. So lautet eine Goethe‘sche Hochschätzung Chinas, die inzwischen von den asiatischen Ländern uneingeschränkt erwidert wird. Tatsächlich gibt es deutliche Übereinstimmungen zwischen Goethes Denken und grundsätzlichen Auffassungen fernöstlicher Denkrichtungen. Doch wie kommt es, dass Goethe heute mit seinem großen, bei uns aber kaum beachteten späten Gedichtzyklus, den „Chinesisch- Deutschen Jahres- und Tageszeiten“, nicht nur als der Konfuzius, sondern auch als der Laotse von Weimar betrachtet und gerühmt wird? Und kann es sein, dass Goethe auch hier seiner Zeit voraus war, sich als Lernender jener Kulturen zu sehen, die inzwischen in Europa Einzug halten?

Dr. Manfred Osten war als promovierter Jurist 25 Jahre im deutschen diplomatischen Dienst tätig, zuletzt in Tokio. Von 1995-2004 war er Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn und ist heute freischaffender Autor und Publizist. Mit zahlreichen Veröffentlichungen u.a. zu Goethe ist Manfred Osten ebenso wissenschaftlich präsent, wie auch bei öffentlichen Diskussionen zu kulturellen und kulturhistorischen Themen.


Bild: "Goethe - im Spiegel des 21. Jahrhunderts" - Popartbild der Fotografin Nicole Simon


Ort:

  Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen (rem), Florian-Waldeck-Saal, C5, Mannheim

Eintritt: 7 Euro, ermäßigt (Mitglieder) 5 Euro

HINWEIS ZUR COVID-19-Prävention:

Es gelten die Corona-Regelungen der REM, s. hier.

Dienstag, 18. Oktober

19 Uhr

Vortrag / Lesung

"Die Schwiegertochter. Das Leben der Ottilie von Goethe."

mit der Autorin Dagmar von Gersdorff
 
Für ihren Schwiegervater, den Dichter und Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe, war sie unentbehrlich: Ottilie von Goethe, geb. von Pogwisch, aus schleswig-holsteinischem Uradel, war eine der unkonventionellsten, faszinierendsten, auch umstrittensten Frauen ihrer Zeit.
Obwohl ihre adelsstolzen Verwandten die Ehe mit August, dem unehelich geborenen Sohn des Dichters, nicht billigten, kam die Heirat zustande. Ottilie hatte dabei hauptsächlich ein Ziel: Goethes Schwiegertochter zu werden.
Die Ehe mit August erwies sich als problematisch, Ottilie suchte Trost in diversen Liebschaften. Doch ihre Heiterkeit, Intelligenz und Hilfsbereitschaft machten sie ihrem Schwiegervater bald unersetzlich. Nach Augusts frühem Tod sah Ottilie in der Sorge für Goethe und sein Werk ihre Lebensaufgabe. Und er förderte die geistigen Interessen der Mutter seiner drei Enkelkinder Walther, Wolfgang und Alma. Ottilie schrieb auch selbst, dichtete und gründete die ZeitschriftChaos. Goethes letzte Worte gehörten Ottilie.
Dagmar von Gersdorff zeichnet das Bild einer geistreichen, liebeshungrigen, unkonventionellen Frau. Nach Goethes Tod musste sich Ottilie neu erfinden. Sie führte ein unstetes Leben zwischen Weimar, Wien und Italien. Den geistigen Größen ihrer Zeit durch Freundschaften verbunden, genoss sie, nicht nur als »Goethes Schwiegertochter«, bis zuletzt hohes Ansehen.


Dagmar von Gersdorff, geb. von Forell, stammt aus Trier/Mosel. Sie lebt heute als Literaturwissenschaftlerin und Biographin in Berlin. Verheiratet, drei Kinder. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Ihre Promotion schrieb sie über den Einfluss der deutschen Romantik auf Thomas Mann.
Bekannt wurde sie durch ihre Biographien über bedeutende literarische und historische Persönlichkeiten: Marie Luise Kaschnitz, Bettina und Achim von Arnim, Goethes Mutter, Caroline von Günderrode, Goethes Enkel, Prinz Wilhelm von Preußen und Elisa Radziwill, Caroline von Humboldt. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Mitglied des internationalen PEN.
(Textquelle: Suhrkamp/Insel-Verlag)


Die Veranstaltung fällt leider aus! Eine Nachholung ist geplant.

Bild: Buchcover, Insel-Verlag

Ort:

 Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen (rem), Florian-Waldeck-Saal, C5, Mannheim

Eintritt: 7 Euro, ermäßigt (Mitglieder) 5 Euro

Büchertisch von der Quadratebuchhandlung, Mannheim.

HINWEIS ZUR COVID-19-Prävention:

Es gelten die Corona-Regelungen der REM, s. hier.

Sonntag, 30. Oktober

11 Uhr

Führung durch die neue Ausstellung des Mannheimer Schlosses



mit
Dr. Uta Coburger (Leiterin)
 
 Die Ausstellung des Barockschlosses wurde jüngst erneuert, so dass sich ein Besuch sehr lohnt. Näheres über das Barockschloss in dieser Broschüre:

Datei herunterladen


Bild: Barockschloss Mannheim (Pressebild der Staatlichen Schlösser und Gärten; https://www.schloss-mannheim.de/presse/pressebilder)


Ort:

Barockschloss Mannheim

Eintritt: 9 Euro


HINWEIS ZUR COVID-19-Prävention:

Es gelten die Corona-Regelungen der Schlösserverwaltung BW.

Dienstag, 29. November


18 Uhr

Mitglieder-versammlung


19 Uhr

Die Treffen Goethes mit den berühmten Reiseforschern seiner Zeit und seine Gedankenreisen nach Lateinamerika und in die Südsee

mit
Dr. Dieter Strauss, Offenbach
 
»Wie gern möchte ich nur einmal Humboldten erzählen hören«, so ein
Seufzer Ottilies in Goethes Wahlverwandtschaften. Aber auch die anderen großen Lateinamerika-Reisenden und Weltumsegler seiner Zeit waren
Goethe bekannt. So zum Beispiel Georg Forster, der die zweite
Weltumsegelung Kapitän Cooks mitgemacht hatte, oder auch der Vater
des brasilianischen Bergbaus Wilhelm von Eschwege und berühmte
Brasilienforscher wie Prinz Wied zu Neuwied oder die bayerischen
Naturwissenschaftler und Botaniker Johann Baptist von Spix und Carl
Philipp Friedrich von Martius. Diese Entdecker verführten ihn fast zu einer
Auswanderung, es blieb jedoch bei Gedankenreisen nach Lateinamerika
und in die Südsee – Träume, die sich auch in Goethes Werk widerspiegeln.
Mehr noch: Der Reisende und Wanderer Goethe ist mit seiner Begeisterung für die Neue Welt in Werken späterer Schriftstellerkollegen selbst zur literarischen Figur geworden.

Der Referent und Autor:
Dieter Strauss ist promovierter Germanist und Historiker. Er unterrichtete
an den Universitäten Bonn und Nimwegen, bevor er zum Goethe-Institut
wechselte: Er war Leiter der Institute in Santiago de Chile, São Paulo, Paris
und Rabat/Casablanca sowie stellvertretender Generalsekretär. Heute
arbeitet er als freier Referent und Sachbuchautor. Er lebt in Offenbach.


Bild: Alexander von Humboldts System der Isotherm-Kurven. Ausschniltt aus: Heinrich Berhaus, Physikalischer Atlas ... zu Alexander von Humboldt, KOSMOS. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung, 1845/48


Ort:

 Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen (rem), Florian-Waldeck-Saal, C5, Mannheim

Eintritt: 7 Euro, ermäßigt (Mitglieder) 5 Euro

HINWEIS ZUR COVID-19-Prävention:

Es gelten die Corona-Regelungen der REM, s. hier.
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